Glaukom (Grüner Star)

Ursachen & Symptome

Das Glaukom, auch Grüner Star genannt, bezeichnet eine Gruppe von Augenerkrankungen, bei denen der Sehnerv allmählich geschädigt wird. Dadurch kommt es schleichend zu Gesichtsfeldverlusten, die unbehandelt bis zur Erblindung führen können. In Deutschland sind über eine halbe Million Menschen betroffen – weltweit zählt das Glaukom zu den häufigsten Ursachen für Blindheit.

Der Begriff „Glaukom“ stammt aus dem Griechischen („glaukós“ = blaugrau) und verweist auf die typische Färbung der Iris bei fortgeschrittener Erkrankung.

Ursachen und Risikofaktoren von Glaukomen

Hauptursache ist meist ein zu hoher Augeninnendruck, der den empfindlichen Sehnerv am Sehnervenkopf langsam abquetscht und dadurch dauerhaft schädigt. Bei sogenannten "Normaldruck-Glaukomen" tritt dieser Effekt schon bei normalem Augeninnendruck auf.

Typisch ist die langsame, unbemerkte Zerstörung der Sehnervenfasern: Erst wenn rund 40 % des Sehnervs geschädigt sind, bemerkt man erste, unwiderrufliche Veränderungen des Sehvermögens.

Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen:

  • Glaukomfälle in der Familie
  • Starke Kurzsichtigkeit
  • Höheres Lebensalter
  • Erhöhter oder stark schwankender Augeninnendruck

Speziell für Normaldruck-Glaukom:

  • Niedriger Blutdruck bzw. nächtliche Blutdruckabfälle
  • Durchblutungsstörungen (z. B. Migräne, Tinnitus, Raynaud-Syndrom)

Speziell für Sekundär-Glaukom:

  • Diabetes mellitus
  • Kortisonbehandlung
  • Augenverletzungen oder Entzündungen

Glaukomformen

Man unterscheidet verschiedene Typen des Grünen Stars:

  • Offenwinkel-Glaukom (Weitwinkel-Glaukom): Die häufigste Form. Der Abfluss des Kammerwassers ist behindert, wodurch sich der Druck im Auge erhöht. Das Risiko steigt ab etwa dem 40. Lebensjahr.
  • Normaldruck-Glaukom: Schädigung des Sehnervs trotz normalem Augeninnendruck
  • Sekundär-Glaukom: Pathologische eingewachsene Blutgefäße in die Abflussstrukturen oder Funktionsstörungen der Abflussstrukturen
  • Engwinkel-Glaukom: Seltener, aber gefährlich – der Abflusswinkel des Kammerwassers ist verengt, was zu akuten Druckanstiegen führen kann
  • Angeborenes Glaukom: Sehr selten, tritt bereits im Säuglingsalter auf und erfordert eine sofortige augenärztliche Behandlung

Symptome

Das Tückische am Glaukom: Es verursacht anfangs keine Schmerzen oder spürbare Sehbeschwerden, weil das Gehirn die Verluste von Sehnervenfasern zu Beginn noch ausgleichen kann. Betroffene bemerken meist erst spät eine Einschränkung des Gesichtsfeldes – beginnend am Rand, während das zentrale Sehen lange unverändert bleibt. 

Im weiteren Verlauf kommt es zu:

  • „Schatten“ im Sichtfeld
  • Schlechterem Sehen bei Dunkelheit
  • Verminderter Farb- und Kontrastwahrnehmung
  • Fortschreitender Einengung des Sichtfeldes bis hin zur Blindheit

Glaukomanfall – ein Notfall!

Ein akuter Glaukomanfall ist eine medizinische Notfallsituation, bei der der Augeninnendruck plötzlich stark ansteigt.

Typische Anzeichen:

  • Plötzliche, starke Sehverschlechterung
  • Heftige Augen- oder Kopfschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Gerötetes, druckempfindliches Auge
  • Starre, erweiterte Pupille

Wichtig: Bei diesen Symptomen sofort einen Augenarzt oder die Notaufnahme aufsuchen – jede Stunde zählt!

Behandlung

Ein Glaukom ist nicht heilbar, kann aber bei rechtzeitiger Diagnose gut kontrolliert werden. Ziel jeder Behandlung ist, den Augeninnendruck dauerhaft zu senken, um die Sehnerven zu schützen.

Erste Wahl stellt die regelmäßige Anwendung von Augentropfen zur Drucksenkung dar. Alternativ kommen auch Laserbehandlungen oder operative Verfahren zum Einsatz, wenn Medikamente nicht ausreichen.

Regelmäßige Glaukom-Vorsorgeuntersuchungen sind entscheidend, um erste Anzeichen frühzeitig zu erkennen und das Sehvermögen langfristig zu erhalten.