Trockene Makuladegeneration – was ist das?
Es ist eine normale Begleiterscheinung des Alterns, dass die Sehkraft langsam nachlässt. Jedoch können Augenerkrankungen wie die trockene altersabhängige Makuladegeneration (AMD) diesen Prozess negativ verstärken. Bei der trockenen AMD findet ein schleichender Verlust von Sehzellen in der Makula – dem Zentrum des schärfsten Sehens – statt. Dies führt zu einer allmählichen Verschlechterung des zentralen Sehvermögens über Jahre hinweg.
Die trockene AMD verläuft eher langsam. Sie macht sich durch folgende Symptome bemerkbar:
- Verschwommenes oder verzerrtes Sehen (Metamorphopsie)
- Zentrale dunkle Flecken oder blinde Flecken
- Farbverlust
- Eingeschränkte Lesefähigkeit
- Schwierigkeiten beim Sehen in der Dunkelheit
- Allmählicher Verlust der Sehschärfe
Behandlung der trockenen AMD mit Photobiomodulation
Die Photobiomodulation (PBM) ist eine berührungslose und schmerzfreie Behandlung, bei der Licht in bestimmten Wellenlängen wichtige Zellen der Netzhaut stimuliert.
Während die Behandlung in diversen medizinischen Bereichen bereits seit mehr als 80 Jahren Anwendung findet – etwa in der Neurologie –, ist ihr Einsatz in der Augenheilkunde verhältnismäßig neu: Das auf PBM basierende Valeda® Light Delivery System von LumiThera ist die erste FDA-zugelassene Behandlung für die trockene AMD.
Intervention mit Licht: So funktioniert das Valeda® Light Delivery System
Der Einsatz sanfter Lichtimpulse im Rahmen der Photobiomodulation (PBM) stellt einen Durchbruch in der Therapie der trockenen AMD dar: Das mit PBM funktionierende Valeda® Light Delivery System ist seit November 2024 von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA zertifiziert. Seine Wirksamkeit konnte bei Personen mit trockener AMD in mehreren Studien belegt werden.
Bei dem berührungs- und schmerzfreien Verfahren wird die Netzhaut mit Licht in bestimmten Wellenlängen bestrahlt. Insbesondere werden Wellenlängen im roten (660 nm) und nahen Infrarotbereich (850 nm) sowie gelbes Licht (590 nm) eingesetzt. Dieser Prozess wird auch als Photobiomodulation (PBM) bezeichnet.
Das Licht dringt in die Gewebeschichten der Netzhaut ein und wird von den Mitochondrien, den „Energiekraftwerken“ der Zellen, aufgenommen. Diese sind verantwortlich für die Produktion von Adenosintriphosphat (ATP), der wichtigsten Energiequelle für zelluläre Prozesse. Durch die Stimulation mit den Lichtimpulsen wird die ATP-Produktion angeregt, was zu einem Energieanstieg in den Sinneszellen der Netzhaut führt. Die Folge: eine verbesserte Funktion und Regeneration der Sinneszellen sowie Entzündungslinderung und Schutz vor schädlichem Stress. Dies kann zu einem verlangsamten Verlauf der trockenen AMD und dem Erhalt der Sehkraft beitragen.
Vorteile der Behandlung mit dem Valeda® Light Delivery System
- Nicht-invasiv und schmerzfrei – sanftes Licht statt chirurgischem Eingriff
- Verbesserung der Sehkraft bei trockener AMD
- Verlangsamung des Krankheitsverlaufs
- Schnelle Behandlung in wenigen Minuten
Für wen ist das Valeda® Light Delivery System geeignet?
Die sanfte und effektive Behandlung mit dem Valeda® Light Delivery System eignet sich insbesondere für Patientinnen und Patienten mit trockener AMD in einem frühen bis mittleren Stadium.
Wer von Epilepsie, Migräne, Lichtallergie oder Lichtempfindlichkeit betroffen ist, sollte möglicherweise auf Photobiomodulation verzichten – wir beraten Sie gerne individuell.
So läuft die Behandlung ab
1. Erstgespräch & Untersuchung:
Wir erläutern Ihnen zunächst ausführlich den Ablauf der PBM-Behandlung und untersuchen Ihre Augen gründlich. Dabei ermitteln wir den aktuellen Befund und Ihren individuellen Ausgangszustand der trockenen AMD.
2. Behandlungsablauf:
Ein Behandlungszyklus umfasst neun Sitzungen, die innerhalb von 3-4 Wochen stattfinden. Die Termine sollten in regelmäßigen Abständen mit mindestens einem Tag Pause dazwischen erfolgen, z. B. alle 2-3 Tage. Während einer Sitzung behandeln wir Ihre Augen abwechselnd mit Licht. Dabei sitzen Sie bequem und ohne Sehhilfe vor dem Valeda®-Gerät. Pro Auge dauert eine Sitzung weniger als fünf Minuten.
3. Nachkontrolle:
Nach Abschluss des Behandlungszyklus untersuchen wir, wie sich die Behandlung kurzfristig auf Ihre Sehleistung und die Entwicklung der trockenen AMD ausgewirkt hat.
4. Verlaufskontrolle:
Etwa vier Monate später untersuchen wir die mittelfristigen Veränderungen Ihrer Sehleistung und den Verlauf der trockenen AMD. Da die Erkrankung chronisch ist, sind in der Regel zwei bis drei PBM-Behandlungszyklen pro Jahr nötig, um einen langfristigen Effekt zu erzielen.